Am Sonntag, den 17.01.2021 fand die Lindauer Matinée statt. Dieses Mal online und mit der Möglichkeit für Schülerinnen und Schüler, daran teilzunehmen. Sofie Jans (J11) war mit dabei. Ihren Bericht finden Sie im Folgenden.

Heute fand das digitale Format der Lindauer Matinee statt, die den Auftakt der 70.

bildete. Dort stellten verschiedene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vier der Nobelpreise aus dem Jahr 2020 vor. Diese stehen meist im engen Kontakt zu den eigentlichen Preisträgerinnen und Preisträger und konnten daher einfach und (relativ) verständlich die jeweilige Arbeit vorstellen, bzw. erläutern. 

1. Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna: Chemie-Nobelpreis für Crispr/Cas9

Hierbei handelt es sich um eine Genschere, mit der man gezielte Sequenzen der DNA ausschneiden und neue Erbinformationen einfügen kann. Verglichen wurde dieser Prozess mit einem Dokument, das 1 Mio. Seiten lückenlos gefüllt mit Informationen ist, unsere DNA. Crispr kann eine Basensequenz von 20 Basen, in diesem Fall Zeichen, finden und mit Hilfe des Enzyms Cas9 löschen, bzw. ausschneiden, und durch eine veränderte Basensequenz, in diesem Fall 20 Zeichen, ersetzen. Dies wird in Zukunft die Therapie von manchen Krebs-Erkrankungen oder anderen Gen-Mutationen ermöglichen, jedoch sollte die Technik in einem ethischen Rahmen angewendet werden.

2. Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson: Wirtschaftsnobelpreis für Verbesserung der Auktionstheorie

Zuerst wurden die verschiedenen Auktionsformate vorgestellt und anschließend wie die beiden Ökonomen diese vorhandenen Formate verbessern konnten. Wichtig bei Auktionen ist laut Milgrom und Wilson nicht unbedingt die Gewinnmaximierung, sondern auch die Sicherstellung gesellschaftlicher Bedürfnisse. Angewandt wurde ihr System zum Beispiel hier in Deutschland bei der Versteigerungen der Frequenzen für das 5G-Netz. Eine wichtige Rolle spielte hier, dass nicht nur die Frequenzen an sich wichtig sind und nicht unbedingt das Ziel ist, die beste Frequenz zu kriegen (doch auch, aber wichtiger ist der nächste Punkt), sondern auch, dass die Frequenzen möglichst nahe nebeneinander liegen sollten, da dies zu einer Verbesserung für den Verbraucher führen würde und dadurch auch eine Steigerung der Werte der jeweiligen Frequenzen erfolgt.

3. Roger Penrose, Reinhard Genzel aus Deutschland und Andrea Ghez: Entdeckung des Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße

Erklärt wurde, wie die Entdeckung zustande kam. Nach etwa 30 Jahren Beobachtung konnte man schließlich mit Sicherheit sagen, dass es es sich bei der Leere, um die sich die Sterne in den Aufnahmen der drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler drehte, nur um ein Schwarzes Loch handeln kann. Der Stern, der dem Schwarzen Loch am nächsten ist, ist immer noch die Entfernung der Sonne zur Erde mal 125 entfernt. 

4. Harvey J. Alter, Michael Houghton und Charles M. Rice: Medizin-Nobelpreis für Forschung und Entdeckung des Hepatitis-C-Virus

Hepatitis-C, das eine Entzündung der Leber auslöst, führte in Vergangenheit und auch immer noch zu mehreren tausend Toden jährlich, vor allem in Afrika, jedoch blieb die Entdeckung des Virus bis zu der Arbeit der drei Forscher aus. In aufwendigen Prozessen konnten diese das Virus entdecken und nun ein Impfstoff gegen das Virus zu entwickeln. Diese wurde mit der Entwicklung des Corona-Impfstoffes verglichen, obwohl sich die Entwicklung für den Impfstoff gegen Hepatitis-C als deutlich schwieriger erweist, da nach Infizierung eine deutlich geringere Immunität gewährleistet ist und somit der Impfstoff nur eine sehr kurzzeitige Wirkung aufweist. Ziel der WHO ist es, bis 2030 den Impfstoff entwickelt zu haben.

Ich hoffe, ich konnte mein neues Wissen etwas verständlich (und auch nicht falsch) darstellen. Die Informationen über Crispr/Cas9, über das ich dieses Schuljahr eine GFS in Biologie halten werde, waren der eigentliche Grund, warum ich an dieser Veranstaltung teilgenommen habe, jedoch zeigen die vielen Textblöcke, dass ich doch einiges mehr aus der Veranstaltung mitgenommen habe. Ein Dankeschön an Herrn Dr. Roth, der die AG Tüfteln & Forschen auf dieses Event aufmerksam gemacht hat!